Die Parteien zur Stadtentwicklung

Stimmen aus dem Gemeinderat zum Thema Nachverdichtung

Stimmen aus dem Gemeinderat zum Thema Nachverdichtung finden Sie auf den Seiten der Stadt Karlsruhe.

Originalaussagen der Parteien auf Fragen bezüglich der Stadtentwicklung in Sachen Bau und Nachverdichtung

„Der Kommunal-O-Mat wurde vom Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe, dem Arbeitskreis Karlsruher Schülervertreter sowie der Grünen Jugend, der Linksjugend [’solid], den Jungsozialist*innen, der Jungen Union und den Jungen Liberalen entwickelt.“

Im öffentlichen Interesse geben wir hier die Originalaussagen der Parteien auf die Fragen bezüglich der Stadtentwicklung in Sachen Bau und Nachverdichtung wieder.

Frage 8: Das Schaffen von neuen Baugebieten soll höhere Priorität haben als der Erhalt von Grünflächen

CDU

Karlsruhe ist eine boomende Großstadt. Ganz natürlich wollen viele Menschen in unserer Stadt wohnen oder in unsere Stadt ziehen. Das sollte zu moderaten Preisen möglich sein. Trotzdem gehören ausreichend Grünflächen selbstverständlich unverzichtbar zu einer schönen und lebenswerten Stadt wie Karlsruhe dazu.

SPD

Wir wollen die Interessen nicht gegeneinander ausspielen. Wertvolle Grünflächen möchten wir erhalten. Dennoch müssen wir bezahlbaren Wohnraum schaffen und drängen daher auf eine behutsame Nachverdichtung in bereits erschlossenen Gebieten.

Die Grünen

Diese Frage ist nicht mit Ja/Nein zu beantworten; denn es kommt auf den Einzelfall an. Um die grüne Umgebung zu erhalten, sind wir gegen neue Baugebiete im Außenbereich. Um trotzdem die dringend benötigten neuen Wohnungen zu ermöglichen, müssen wir Innenverdichtung zulassen. Dabei wollen wir den grünen Charakter von Karlsruhe erhalten, aber nicht jede Grünfläche ist tabu.

FDP

Grünflächen dürfen nicht gegen Wohnraum ausgespielt werden.Die Stadt muss Modelle wie „Überbauung von Parkplätzen“, Tiny-House-Siedlunge u.ä. prüfen bevor Grünflächen verschwinden.

AfD

Das Stadtbild und der Erholungswert Karlsruhes sind durch die gegenwärtige exzessive Bautätigkeit und dem damit einhergehenden Flächenverbrauch in ihrer Existenz bedroht. Karlsruhe ist zu klein, um weiter zu wachsen und darf nicht zu einer Betonwüste verkommen. Wir sind zuerst denjenigen gegenüber verpflichtet, die bereits länger hier wohnen.

Die LINKE

DIE LINKE ist gegen den Ab- und Rückbau öffentlicher Grünflächen. Eine weitere Bodenversiegelung ist nicht im ökologischen Interesse der Bürger*innen. Grünflächen tragen wesentlich zu einer lebenswerten Stadt bei, wir wollen sie daher ausweiten. Wir sind der Überzeugung, dass genügend bezahlbarer Wohnraum ohne Zerstörung der Umwelt möglich ist.

FÜR Karlsruhe

Brachflächen und neue Ideen wie Aufstockung der Gebäude, oder Tiny-Houses auf Flachdächern, für den Wohnungsbau nutzen. Dabei Frischluftschneisen nicht verbauen und Mitbürger über die Problematik von Steingärten aufklären.

KAL

Verdichtung wirkt sich auf die Lebensqualität der Bewohnenden der Quartiere aus. Im Sinne der doppelten Innenentwicklung (Bebauung versiegelter Flächen, Erhaltung des städt. Grüns)muss es daher neben neuem Wohnraum auch stärkeren Schutz des Stadtgrüns samt Entwicklung zusätzlicher, qualitativ hochwertiger Grünflächen geben.

Freie Wähler

Wir wollen die vorhanden Grünflächen erhalten und nicht die Luftschneisen und Innenhöfe nachverdichten. Neue Baugebiete sollen am Stadtrand erschlossen werden.

Frage 14: Die Stadt soll selbst vermehrt bezahlbare Wohnungen bauen

CDU

SPD

Über die Volkswohnung als städtische Gesellschaft werden bereits sehr viele Wohnungen in Karlsruhe gebaut. Wir treten auch weiterhin für eine starke Finanzierung ein.

Die Grünen

Nur bei Wohnungen im Eigentum der Stadt hat die Stadt die Miethöhe selbst in der Hand. Deshalb haben wir beantragt, dass die Stadt und die städtischen Gesellschaften keine Wohngrundstücke und keine Wohnhäuser mehr verkauft. Zusätzlich sollten aktiv Grundstücke und Wohnhäuser angekauft werden.

FDP

Studentenwohnheime!!

AfD

Wir sehen die Stadtpolitik in allererster Linie gegenüber denjenigen Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet, die hier schon länger wohnen und nicht erst zuziehen wollen. Deshalb: Mehr bezahlbarer Wohnraum ja, aber nicht für Armutsmigranten aus aller Welt.

Die LINKE

DIE LINKE will jährlich den Bau von mindestens 1.500 bezahlbaren Wohnungen bis 2030. Wir wollen die Bevorzugung von nicht-profitorientierten Unternehmungen bei der Vergabe von Bauprojekten. Kommunaler Grund- und Boden darf nur in Erbpacht abgegeben werden, um Bodenspekulation zu verhindern. 50 % der Neubauwohnungen müssen sozial gebunden sein.

FÜR Karlsruhe

Wohnungen die von den städtischen Volkswohnen gebaut werden sind am aktuellen Preisniveau angepasst, es muss noch ECHTEN sozialen Wohnungsbau geben! Bei Nachverdichtung muss die Nachbarschaft in die Planung einbezogen werden, um gemeinsam Wohnraum zu schaffen.

KAL

mit der Volkswohnung (100% Tochter der Stadt) übernimmt die Stadt diese Aufgabe, Satzung und Aufsichtsrat der Vowo garantieren die Umsetzung

Freie Wähler

Die Wohnungsknappheit gründet in erster Linie im Bereich bezahlbare und barrierefreie Wohnungen. Gerade hier muss es Aufgabe städtischer Wohnungsbaugesellschaften sein, Abhilfe zu schaffen und nicht Luxus-Apartments zu bauen.

Frage 15: Um mehr Wohnraum zu schaffen, sollen vermehrt Hochhäuser gebaut werden

CDU

Grundsätzlich: ja. Viele Menschen wollen in unserer Stadt leben und das sollte auch möglich sein. Aber ein Hochhaus passt nicht in Deine Umgebung? Deshalb gibt es in Deutschland Regelungen, das sog. Baurecht, die dafür sorgen, dass in Deiner Umgebung nur solche Gebäude gebaut werden dürfen, die auch dorthin passen. Das Baurecht berücksichtigt natürlich auch ökologische Aspekte.

SPD

„Wir wollen den Bedarf an Wohnraum über behutsame Nachverdichtung erreichen. Grundsätzlich haben wir einen hohen Bedarf an Wohnraum. Der Bau von Hochhäusern ist abhängig vom Einzelprojekt. Neue Hochhäuser sind heute energieffizient und umweltverträglich.“

Die Grünen

Es muss höheres Bauen zugelassen werden als bisher, um auf gleicher Fläche mehr Wohnungen zu schaffen. In Einzelfällen sind auch zusätzliche Hochhäuser sinnvoll. Die haben aber ihre spezifischen Probleme, etwa die Akzeptanz oder große vorgeschriebene Abstände zu anderen Häusern.

FDP

Ja, aber wie hoch sollen die werden, das müssen wir klären

AfD

Wegen der hohen Kosten, die der Bau von Hochhäusern verursacht, ist dies aus unserer Sicht kein adäquates Mittel, um dem Mangel an preiswertem Wohnraum zu begegnen. Ein intaktes Stadtbild und ausreichend Stellplätze für KfZ sind für uns Voraussetzung für die Akzeptanz einzelner Hochhäuser.

Die LINKE

DIE LINKE sieht im Bau von Hochhäusern aus Klimagründen keine Lösung für Karlsruhe. Ökologisch verträglich und ohne Beseitigung von Grünanlagen wollen wir barrierefreien Mietshäuserbau. Bestehende Gebäude sollen soweit möglich unter Berücksichtigung des Stadtklimas aufgestockt werden.

FÜR Karlsruhe

Dabei müssen natürlich neue Hochhauskonzepte her, die soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigen, damit es nicht nur Wohnraum sondern auch Lebensraum werden kann. Zusammen mit der Bürgerschaft neue Ideen entwickeln, damit Hochhäuser gelingen können.

KAL

Freie Wähler

Die starke Nachverdichtung sehen wir kritisch! Hochhäuser sollen nur gebaut werden, wo es städteplanerisch vertretbar ist, d.h. zum Beispiel nicht in unmittelbarer Nähe zu Einfamilienhäusern!

Frage 24: Die Stadt Karlsruhe soll mehr Flächen für Gewerbe- und Industriegebiete schaffen

CDU

Alle Angebote, die unsere Stadt für uns bereithält, werden aus Steuergeldern finanziert. Diese Steuern zahlen Menschen und Unternehmen. Neue Unternehmen bringen Wirtschaftskraft und schaffen Arbeitsplätze. Von Wirtschaftswachstum profitieren letztendlich alle!

SPD

Die bestehenden Flächen sind derzeit ausreichend.

Die Grünen

Wir haben bereits jetzt leerstehende Gewerbeflächen. Industriegebiete würden die Attraktivität für die Bevölkerung verringern.

FDP

Natürlich, aber ist ja schon reichlich eng bei uns, also nicht ganz einfach

AfD

Wir befürworten eine vom jeweiligen Bedarf abhängige Betrachtung dieser Frage. Berücksichtigt werden muss der generelle Mangel an Flächen und bezahlbarem Wohnraum in Karlsruhe.

Die LINKE

DIE LINKE ist für eine Beurteilung und Prüfung jedes Einzelfalls. Viel mehr wollen wir uns für einen sinnvolleren Bebauungsplan einsetzen, bei dem Genossenschaften, kleine Unternehmen und Kulturschaffende besser einbezogen werden und der dem Verdrängungswettbewerb großer Konzerne und Ketten gegen den lokalen Einzelhandel entgegengewirkt.

FÜR Karlsruhe

Wir brauchen ein optimiertes Flächenmanagement und intelligente Parkkonzepte für Gewerbeflächen. Bürokratische Hürden für kleine und mittelständische Unternehmen aus Handel und Handwerk zu senken.

KAL

Mehrbedarf muss durch Bauen in die Höhe umgesetzt werden

Freie Wähler

Wir halten die Flächen für ausreichend. Im Zuge der Digitalisierung wir bei vielen Unternehmen der eher zurück gehen.