Am 17. Juni hat der Planungsausschuss der Stadt Karlsruhe in ihrer Sitzung den Sieger des Planungswettbewerbs für die Königsberger Straße 2 a-d entschieden. Der Erste Preis geht an das Landschaftsarchitekturbüro schneider+schumacher aus Frankfurt. „Planungswettbewerb Königsberger Straße 2 a-d ist entschieden“ weiterlesen
BNN Freitag, 8. Februar 2019 – „Waldstadt wird zum Negativen verändert“
ArKas-Fachbeirat Peter Liptau, Bauhistoriker und Autor bei moderneREGIONAL, zur Waldstadt
„[…] Der vorgelegte Entwurf bzw. dieses Nachverdichtungs-Konzept täuscht das Eingehen auf die Umgebungsbebauung nur vor, zeugt aber von völligem Unverständnis dessen. Die Baukörper sind zu groß, stehen zu eng, verbauen Blickachsen. Außerdem stehen sie für das Verständnis für den Begriff „Waldstadt“ viel zu nah am Straßenraum. Sie nehmen zwar vorhandene, an dieser Stelle aber falsche Baulinien auf. Außerdem stehen die wüfel- und quaderförmigen Bautypen aller Umgebungsarchitektur entgegen. Ein findiges Architekturbüro KÖNNTE hier den ‚Gedanken Waldstadt‘ in einem kreativen Weiterdenken der Strukturen und vorhandenen Baukörper möglicherweise weiterentwickeln. Das könnte auch Schule machen für die anderen Stichstraßen. Das hier vorliegende ‚Konzept‘ tut das aber eben in keiner Weise.“
Die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild e.V. stellte die Waldstadt im Januar 2019 auf die Rote Liste der bedrohten Kulturdenkmäler Karlsruhes
„Denn das markante städtebauliche Zeugnis der Ära Klotz aus den 60er Jahren, für das Karlsruhe überregional bekannt ist, droht durch Nachverdichtung zerstört zu werden. Überlegungen in den frühen 1990er-Jahren zu Verdichtungsmaßnahmen an der offenen Siedlungsstruktur wurden nach genauer Prüfung durch das Stadtplanungsamt glücklicherweise wieder zu den Akten gelegt. Nun wird die Waldstadt durch eine unmaßstäbliche Nachverdichtung an der Kolberger Straße erneut massiv bedroht. Alle Hemmungen scheinen vor dem Hintergrund des erneuten Wohnungsengpasses gegenwärtig zu fallen: Ein tatsächlich wenig attraktiver Garagenhof soll nicht etwa – wie früher bereits jener an der Insterburger Straße – durch eine unproblematische Einfügung von verdichteten Flachbauten ersetzt werden. Heute will man hier nun vier massive, fünf bis 8-geschossige Hochbauten hineinklotzen, welche die charakteristische Struktur der Waldstadt an dieser Stelle völlig auf den Kopf stellen würden. Ob wohl in letzter Minute noch Augenmaß und Vernunft siegen? Nachverdichtung ist sicherlich notwendig, aber nicht zum Preis der Zerstörung eines auch städtebaugeschichtlich wertvollen Kontextes.“
Quelle: https://arbeitsgemeinschaftkarlsruherstadtbild.com/2019/01/21/rote-liste-waldstadt
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